Frühjahrs-Äquinoktium
- Rückkehr ins Leben -
Tag und Nacht sind gleich lang – ein Phänomen, das nur 2x im Jahr vorkommt. Hell und Dunkel sind in der Waage – Gegensätze gleichen sich aus – Yin und Yang sind im perfekten Spiegelbild – in Harmonie und dann kippt das Ganze wieder zu Gunsten des überwiegenden Elements. 2x im Jahr existiert Harmonie zwischen den Extremen, wir Menschen streben diesen Zustand häufiger an. Wir gehen in die helle Zeit, die Zeit des Wachstums.
Kein Wunder also, daß die Christen am ersten Frühlingsvollmond das Osterfest feiern - die Auferstehung Christi - denn auch die Natur feiert ihre Wiederkehr ins Leben. Das erste Grün zeigt sich an den Bäumen und erste Blüten repräsentieren die aufsteigenden Kräfte. Wie sich die Welt um uns herum im "neuen Kleide" präsentiert, so können auch wir ein "neues Gewand" anlegen zum Zeichen dafür, daß etwas Neues beginnt. Das Fest zum Beginn des Sternzeichens Widder ist ein Fest des Lebens und der Tatkraft. Es sagt uns: "Schön, daß du da bist!"
Fruchtbarkeitssymbole wie Hasen, Marienkäfer und Eier finden sich nicht nur auf Ostergabentischen. Besonders die Tradition des Eies ist eine ganz alte. Bemalte Eier finden sich lang schon auf Festtagstischen in der Geschichte. Vögel beginnen nun mit dem Nestbau und kündigen uns dies lautstark an.
Zu dieser Zeit lohnt sich eine Meditation über das "innere Ei", das wachsende Ich bzw. die wachsende Jahresaufgabe. Was braucht sie zur Nahrung, damit sie reifen und gedeihen kann?
Die Vision unseres diesjährigen Reifeprozesses hat sich bereits zu Imbolc (junge Mondsichel, um den 2. Februar herum) gezeigt, jetzt holen wir sie aus der Welt der luftigen Ideen und bringen sie in die äußere Welt. Ein rituelles Aussähen bestärkt dies und lässt das Ganze konkreter werden. Wir bereiten "unseren Garten" im Innen wie im Außen. Es ist eine gute Zeit für Projektanfänge. Die Bauern machen es uns vor: Die Felder werden bestellt und bringen uns im Herbst reiche Nahrung. Genauso halten wir es mit unserer Jahresaufgabe.
Das Äquinoktium pendelt für eine kurze Zeit zwischen Tag und Nacht wie ein Augenblick des Innehaltens bevor die Sonne die Oberhand gewinnt, ein Moment des Übergangs. Es balanciert sich Innen und Außen; die Phase der Innenschau weicht dem aktiven Abschnitt des Jahres.
Es tut gut, die letzten Schlacken des Winters endgültig loszuwerden. Frische Keime und frischer Bärlauch bereichern unsere Nahrung im Frühjahr. Ein guter Moment um sich ganz konkret mit dem Thema des Sich-Nährens zu befassen. Was stärkt mich? Was brauche ich, damit ich gut und geschützt in dieser Welt voller Aufgaben und Abenteuer leben kann?
Ich wünsche allen Frauen viel Glück und Kraft für ihre Projekte!
Chandra http://www.frauenpfade.de